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Letzte Änderung / Last update: 2025-Mär-19 AstrologieKeine Frage, als studierter Physiker muss ich alles Geraune über direkte Einflüsse von Sonne, Planeten, Mond und sonstigen Himmelskörpern auf das individuelle Schicksal ablehnen. Das ist einfach Quatsch. Wir wissen ja sogar heute noch immer nicht vollständig, was sich so an Himmelskörpern in unserer Umgebung herumtreibt. Und vor vielen Jahrhunderten, als die Regeln der Astrologie entwickelt wurden, wusste man nochmal viel weniger. Rein schon was die Anzahl der Planeten angeht, die ja eine große Rolle in der Astrologie spielen.Horoskope sind QuatschAstrologen bewegen sich hierbei anscheinend im selben Gebiet wie Wahrsager, Hellseher und Mentalisten. Wenn sie mit ihren Klienten in ein direktes Gespräch kommen, wenden sie Techniken an, die wohl auch sogenannte Mental-Magiere einsetzen, um aus kleinsten Reaktionen tiefe Einblicke in den Seelenzustand des Klienten zu gewinnen. Durch geschickte Gesprächsführung können sie ihr/ihm diverse Details entlocken, die es ihnen dann ermöglichen, überraschend präzise Aussagen über sonstige Fragen und auch die Zukunft zu treffen. Bisher also alles Gaukler- und Magiertrickserei. Ganz zu schweigen von der finanziell lohnenden Erstellung von Zeitschriften-Horoskopen, die bei genauerem Hinsehen rein gar nichts aussagen.GeburtsdatumABER es gibt einen Aspekt solcher Horoskope, der mir immer wieder auffällt: Diese Charakterisierung der Mentalitäten und Grundeigenschaften der verschiedenen Tierkreiszeichen, also je nach Geburtsdatum im Jahr. Immer wieder fällt mir auf, dass das sehr viel öfter passt, als man bei Zufallsverteilung annehmen müsste.Charaktertypen - vielleicht mit einem wahren Kern?Ich selbst bin Steinbock, und im ganz überwiegenden Teil meiner Wesensstruktur entspreche ich den Standardzügen, die man Leuten mit diesem Sternbild nachsagt: nüchtern, genau, Sie wissen schon. Klar gibt es auch ein paar Seiten an mir, die diesen Standards so gar nicht entsprechen, aber Ausnahmen bestätigen halt die Regel, gerade hier. Und wenn ich mich umschaue, läuft das bei vielen anderen Steinbock-Menschen genauso. Also könnte da doch irgendwas dran sein.ChronobiologieKann man sich das also halbwegs nachvollziehbar erklären? Ich meine ja. Stellen Sie sich doch zwei Babys vor, eines im warmen Sommer geboren, das andere im klirrend kalten Winter. Das Winterkind wird auch in Innenräumen eher dick eingepackt, es sieht nur andere Menschen um sich herum, die ebenfalls dicker angezogen sind, und es kommt eher selten an die frische Luft und dann natürlich nochmal dicker eingepackt. Das Sommerkind dagegen erlebt in seinen ersten Tagen eine wesentlich entspanntere Umgebung, es selbst sowie die Menschen im Umfeld sind locker gekleidet, die Fenster stehen meist offen, es weht eine frische Brise auch durch die Wohnung, und man geht allgemein öfter nach draußen, wo man sich angenehm und frei bewegen und betätigen kann. Und in den Übergangszeiten Frühling und Herbst hat man sehr oft wechselhaftes Wetter, was einerseits anregend wirken kann, andererseits aber auch eigene Belastungen bedeutet. Der Nachwuchs wird also an solche wechselhaften Einflüsse gewöhnt und wird selbst eventuell flexibler oder im schlechteren Fall unbeständiger, "flippiger". Ja, das ist jetzt Küchenpsychologie... Wenn ich das anderen Leuten darlege, kommt sofort der Einwand, dass ein Baby in der ersten Zeit überhaupt nichts mitbekommt und sowieso wenig hinauskommt. Das glaube ich einfach nicht. Immer wieder zeigt die Erfahrung, dass schon kleine systematische Verhaltensvariationen der Umgebung durchaus Prägungen im jungen Menschen, gerade in den allerersten Tagen, vornehmen können. Oder etwas plakativer: Je früher, desto prägender!Was bewirkt was?Tut mir leid, da bin ich ziemlich blank. Ich kann mir gerade noch vorstellen, dass die Winterumgebung auf eine nüchternere, genauere Sicht auf die Welt hinwirken kann und die Sommerumgebung auf eine entspanntere, vielleicht tolerantere. Und die Übergangszeiten dazwischen trainieren eine Art von Flexibilität oder verstärken Unbeständigkeit. Damit hat es sich dann aber auch schon. Da muss man wohl eigentliche Fachleute dieser Gebiete fragen. Womöglich gibt es ja schon umfangreiche Fachliteratur dazu, und ich habe bloß noch nie etwas darüber mitbekommen. Sorry. Psychologen erstellen von einzelnen Menschen ja gerne Persönlichkeitsprofile, wobei es für einige Eigenschaftsaspekte schon Standards zu ihrer Messung und Bewertung gibt. Vielleicht könnte man aus einer größeren Menge solcher Daten solche Zusammenhänge herauslesen. Und vielleicht könnte man damit auch diverse Zwischenstufen zwischen den Extremen identifizieren, die dann evtl. den allgemeinen Charakterisierungen der anderen Tierkreiszeichen zwischen Winter und Sommer entsprechen könnten.Nachweis?Aber mir fällt immerhin ein, wie man diese von mir vermuteten Zusammenhänge in der realen Welt überprüfen können sollte: Geografisch: Ich habe ja nur über die offensichtlichen Gegensätze zwischen Winter- und Sommergeburt gesprochen. Dann müsste man aber folgende Effekte beobachten können: Alles, was hierzulande für Wintergeborene (also Januar plus, minus) gilt, müsste auf der Südhalbkugel für die Sommergeborenen (für die dort Winter, Juli plus, minus) gelten und umgekehrt. Vergleichen wir also Mitteleuropäer mit Argentiniern und Australiern! Und bei Bewohnern der äquatornahen Gebiete wie Brasilien sollten die Unterschiede praktisch verschwinden. Das wäre doch mal ein Ansatz für eine Master- oder Doktorarbeit in Psychologie. Eine Meta-Studie, wobei vorhandene Arbeiten unter diesen Gesichtspunkten zusammengefasst und verglichen werden. Eine Veröffentlichung dazu könnte ja ein Kandidat für den [WP Ig-Nobelpreis] werden. Historisch: Das wird nicht so einfach. Der Ansatz bezieht sich auf den [WP Zyklus der Präzession] der Erdachse. In etwa 25.700 bis 25.800 Jahren rotiert die Erdachse einmal um die Achse senkrecht zu ihrer Bahnebene. Das nennt man eben Präzession, bei einem Spielzeugkreisel kann man das direkt beobachten. Damit wird unser heutiger Polarstern irgendwann nicht mehr diese Rolle spielen, sondern ein anderer Stern. Damit verschieben sich auch die Jahreszeiten und damit die Zuordnung der Tierkreiszeichen zu ihnen. Seit den ägyptischen Pyramiden sind von diesen knapp 26.000 Jahren schon ca. 5.500 Jahre vergangen, das entspricht schon zwei Tierkreiszeichen! Wenn es also entsprechende Zuschreibungen von Persönlichkeitsmerkmalen aus diesen alten Zeiten geben sollte, könnte man prüfen, ob die entsprechend in der Zuordnung verschoben sind. Allerdings liegen alle diese alten Kulturen eher in der Nähe des Äquators, so dass die nach den obigen Ausführungen von vornherein weniger betroffen sein müssten.↑ Seitenanfang/Top of page / DSGVO, © Copyright Dr. Peter Kittel, Frankfurt/M, 2020, 2021, 2022, 2023, 2024, 2025 |