|
|||
Hauptseite Sitemap
|
Letzte Änderung / Last update: 2024-Sep-08 Mein bizarrstes ErlebnisDie kuriose Begegnung bei einer Bewerbung habe ich ja schon beschrieben. Aber es geht noch bizarrer. Namen und Örtlichkeiten lasse ich lieber weg.Persönlichkeits-CheckEin Kumpel, der da schon in einer ganz anderen Stadt lebte, lernte ein Mädchen kennen. Es war aus begütertem Hause, und es wurden schon Zukunftspläne geschmiedet. Mein Kumpel hatte irgendwie über mich erzählt, und weil ich ihn sowieso gerade besuchte, wurde angeregt, dass ich mit ihm auch mal zum Kaffee bei ihren Eltern erscheinen und dabei ein gutes Bild abgeben könnte. Das erschien mir also fast so, als ob ich um die Hand des Töchterchens anhalten sollte! Da habe ich erstmal schwer geschluckt. Das war ja wie eine Uni-Prüfung und schlimmer. Ich wollte meinem Kumpel ja auch nichts versauen. Was für eine Verantwortung! Andererseits: Was sollte schon passieren? Ich komme auch aus gutem, bürgerlichen Haus, bin einigermaßen erzogen, habe einiges an Allgemeinwissen und sollte so auf die meisten Gesprächsthemen präpariert sein. – Weit gefehlt ...Stufe 1: bestandenMir wurde erst später berichtet, dass ich am Anfang einen guten Eindruck dadurch machte, dass ich den Kaffeelöffel nach dem Umrühren nicht ableckte (das wäre prolo), sondern elegant am Tassenrand abstreifte. Aber auch das reichte nicht.Stufe 2: erster Faux-PasDie Mutter hatte einen ungarischen Hintergrund. Genauer, sie gehörte zur ungarischen Minderheit in Jugoslawien, heute Serbien. So nahm ich leichtsinnigerweise an, dass sie sich vielleicht von der serbischen Mehrheit dort dominiert fühlte. Mein Vater hatte nämlich solche Erfahrungen, er hatte nach dem Krieg ein paar Jahre im kroatischen Teil Jugoslawiens gearbeitet, und dort war man auf das Wohlwollen der serbisch dominierten Zentralregierung angewiesen. Als ich dann also leichtsinnigerweise ein paar spitze Bemerkungen über Serbien machte, geriet ich an die Falsche: Sie sah das ganz anders. Aua, daneben.Stufe 3: zweiter Faux-PasIch war damals ja noch bei Commodore, und der Vater interessierte sich sehr für Computer und das Geschäft drumrum. Wieder konnte ich meine Zunge nicht zügeln und ließ ein paar spitze Bemerkungen über Windows, über Microsoft und dessen Boss Bill Gates raus. (Zu Recht: Das war zu einer Zeit, als Windows wirklich noch ein schlechter Scherz war und wir von Commodore mit unserem Amiga schon viel weiter waren.) Wieder daneben: Der Vater, selbst halt Geschäftsmann, verehrte Bill Gates geradezu und bewunderte seinen Geschäftssinn. Nochmal aua.Hornberger SchießenUnd was hatte das alles an Auswirkung? Gar keine. Denn die Verbindung zwischen meinem Kumpel und dem Töchterchen zerbrach kurz darauf auch so, ohne jeden Einfluss von mir. Aber für mich war es halt einer der Stress-Tage meines Lebens. Und eben unübertrefflich bizarr.↑ Seitenanfang/Top of page / DSGVO, © Copyright Dr. Peter Kittel, Frankfurt/M, 2020, 2021, 2022, 2023, 2024 |